Jakob Hager ist Online Marketing Experte, Buchautor und Digitaler Unternehmer
Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag der Gelbe Seiten zeigt, dass das Handwerk in Deutschland (und sicher auch in Österreich) eine wichtige Rolle spielt. Und zwar nicht nur offline, sondern online!
Laut der Studie haben drei Viertel aller Befragten großes Interesse an handwerklichen Themen und Projekten. Mehr als die Hälfte gaben an, in den letzten zwei Jahren mindestens einmal einen Handwerker bestellt zu haben. Davon suchen 65 Prozent der Befragten bei Projekten rund um Haus oder Wohnung im Internet nach professioneller Hilfe. Dabei sollten wir auch an die Generationen denken, die mit dem Internet aufgewachsen ist. Die sogenannten „digital natives“ (alle ab Jahrgang 1980) holen sich notwendige Informationen fast ausschließlich über das Internet. Die Studie unterstreicht diese Tatsache und zeigt auf, dass fast 80 Prozent der 18-39-Jährigen die Online Angebote auf Gelbe Seiten oder dem Expertenportal Haus und Garten wahrnehmen, um sich über Handwerker zu informieren. Und genau hier liegt enorm viel Potential für Handwerksbetriebe.
Die Realität zeigt noch immer viel Potential im Online Marketing für Handwerker
Dennoch wird dieses Potential im Online Marketing für Handwerker und Handwerksbetrieben kaum genutzt. Eine wichtige Zielgruppe, nämlich vor allem die jungen Leute, werden kaum angesprochen.
Laut dem digitalen Mittelstand sind gerade mal 48 Prozent der Handwerker in Deutschland mit einer eigenen Webseite online. Gerademal 15 Prozent bieten eine mobile optimierte Webseite. Dabei nutzen 2016 insgesamt 63 Prozent der deutschen Bevölkerung das mobile Internet. Damit ist das Surfen über das Smartphone / iPhone und Tablet Endgeräte gemeint. Da diese untereinander und auch im Vergleich zum PC verschiedene Auflösungen haben, ist es wichtig, dass sich Webseiten dem flexibel anpassen können. Eine nicht-mobile Webseite tut das nicht. Fazit ist, die Smartphone und Tablet Nutzer springen schnell wieder von der Webseite ab und wichtige Interessenten gehen verloren.
Warum trauen Handwerker sich nicht ins Internet?
Das Handwerk hat kaum eigene Ressourcen für Online Aktivitäten – weder personell noch finanziell. Die Zahl der Mitarbeiter in Handwerksbetrieben liegt im Durchschnitt unter 10 Mitarbeiter. Laut der Studie von Gelbe Seiten liegt das Marketing Budget bei den meisten unter 1.000 Euro pro Jahr. Damit lässt sich kaum was erreichen, wenn man noch nicht aktiv ist.
Im Gespräch mit Kunden haben ich und mein Team zudem schon oft festgestellt, dass viele noch immer denken, dass der Aufbau einer Webseite einem Hexenwerk gleich kommt. So war es vielleicht einmal vor 15 Jahren, wenn man nicht gerade IT Technik studiert hatte. So ist es aber schon seit einigen Jahren nicht mehr! Die Möglichkeiten für nicht IT Leute eine Webseite aufzubauen, werden immer vielfältiger und einfacher. Auch mein Unternehmen TaskWunder bietet die Erstellung einer Webseite oder eines Blogs zu einem sehr günstigen Preis an. Nicht weil wir damit unter dem Preis der Konkurrenz sein wollen, sondern weil es uns einfach weniger Ressourcen kostet.
Mit welchen Inhalten kann man als Handwerker online punkten
Nun denkst du dir vielleicht, Online Präsenz zu zeigen ist schön und gut, nur welche Inhalte kommen bei meinen Kunden überhaupt an? Was interessiert meine Zielgruppe? Worüber sollte ich denn informieren? Wie funktioniert richtiges Online Marketing für Handwerker?
Eigentlich interessiert deine Zielgruppe online genau das Gleiche was sie auch offline interessiert. Jedoch müssen diese Inhalte anders aufbereitet werden.
Eine gute Webseitenstruktur mit allen wichtigen Infos ist das A und O
Zunächst mal solltest du eine anständige Webseite haben, die gut gegliedert ist und über dein Unternehmen informiert. Informiere deine Kunden unter einer Rubrik “Leistungen” oder “Angebote” darüber, was deine Produkte oder Leistungen sind. Zudem solltest du Kontaktmöglichkeiten anbieten, die schnell und auf einen Blick zu sehen sind. Diese Webseite, des Fotowerk Berlin ist ein sehr gutes Beispiel für eine übersichtliche Webseite mit allen wichtigen Punkten:
Quelle: www.fotowerk-berlin.com
Ich habe mir mal einige weitere Webauftritte von unterschiedlichen Handwerksbetrieben angeschaut, die nicht nur online präsent sind, sondern auch super Inhalte anbieten. Diese möchten ich dir zur Inspiration gern vorstellen:
Ein Blog informiert den Nutzer und schafft Vertrauen
Malermeister Antosch und sein Team betreuen auf ihrer Webseite auch einen eigenen Blog. Sie präsentieren hier alle möglichen Unterthemen rund ums Malern. Diese Themen sind für Leute interessant, die jetzt nicht unbedingt morgen das Malern anfangen möchten sondern zum Beispiel wissen möchten, wie unterschiedliche Farben auf das Gemüt wirken, welche neuen Tapeten Designs es gibt oder wie man Schimmel richtig entfernt. Denke also immer daran, was deine Zielgruppe in Bezug auf dein Produktangebot interessieren könnte und informiere sie. Denn du bist der Experte und du weißt es am Besten! Expertenwissen ist im Netz Goldwert und schafft hohes Vertrauen.
Quelle: www.malerantosch.de/malerblog
Referenzen – eine weitere Möglichkeit Vertrauen aufzubauen
Die Firma “Die Möbelpacker” aus Wien überzeugt potentielle Interessenten mit authentischen Meinungen Ihrer Kunden. So haben Interessenten die Möglichkeit über Dritte zu erfahren, wie zufrieden diese waren und können sich ein besseres Bild machen, ob die Firma vertrauenswürdig ist.
Quelle: www.diemoebelpacker.at
Alleinstellungsmerkmale für mehr Überzeugung
Was zeichnet dich und deine Firma aus? Warum sollte der Kunde zu dir kommen? Dabei geht es nicht unbedingt darum, dass zu zeigen, was deine Konkurrenz nicht hat, sondern dem Kunden zu zeigen, dass er bei dir am Besten aufgehoben ist. Überlege dir, was es für Anreize geben müsste, damit Kunden zu dir kommen. Die Zahnärzte Eckartsberg & Kollegen aus München bieten hierfür ein gutes Beispiel:
Quelle: eck-zahn.de
Interessenten zu Kunden machen mit Hilfe von Newslettern
Oft wird die Macht von Newslettern und Follow-up E-Mails unterschätzt. Jedoch lassen sich damit gezielt die Leute ansprechen, die bereits erstes Interesse für dein Firma gezeigt haben. Schließlich haben sie sich ja in deinen Newsletter eingetragen. Nun liegt es an dir daraus etwas zu machen. Gute Newsletter und Follow-ups sorgen dafür aus Interessenten langjährige Kunden zu machen. Der Uhrmacher Wempe aus Hamburg zeigt seinen Lesern auf, was sie im Newsletter erwartet und gibt ihnen auf der Webseite die Möglichkeit sich dafür einzutragen. Hier habe ich auch gleich 6 Newsletter Ideen mit denen du deine Liste aufbaust.
Quelle: www.wempe.com
Nutze die Macht der Viralität
Wenn Menschen etwas gefällt, dann teilen sie das gern mit ihren Freunden und Bekannten. Wo geht das Besser und schneller im Internet als via sozialer Netzwerke. Gebe deinen Kunden auf deiner Webseite also die Möglichkeiten deine Inhalte und Beiträge mit Freunden und Bekannten zu teilen. Zum Beispiel könntest du das so machen wie die Konditorei Rausch aus Frankfurt:
Quelle: www.rauschs-konditorei.de
Zusätzlich, wenn es zu deinem Handwerksbetrieb passt, sei selber auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. aktiv. In etwa so wie die Metzgerei Schneider aus Stuttgart:
Quelle: www.facebook.com/DerMetzgerSchneider/
Natürlich sollten diese hier vorgestellten Maßnahmen auch zu deinem Unternehmen passen. Für eine Firma die auf Rohrbau spezialisiert ist, macht ein Facebook Auftritt „scheinbar“ weniger Sinn. Scheinbar, denn auch Firmen und Entscheider sind auf Facebook aktiv.
Wenn man es geschickt angeht, kann B2B funktionieren, wie z.B. die Firma Maersk Drilling mit ihrer Facebook Seite beweist:
Quelle: www.facebook.com/MaerskDrilling
Des Weiteren, kannst du deine Präsenz, neben deiner Webseite auch auf großen Portalen wie gelbeseiten.de, blauarbeit.de oder my-hammer.de steigern.
Der Vorteil von diesen Portalen ist, dass die meisten Leute hier nach deinem Angebot suchen. Denn diese Portale sind in den Suchmaschinen wie Google weit oben gelistet und genießen sowohl bei diesen als auch bei ihrem Nutzern hohes Vertrauen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass diese Seiten der Portale mobile optimiert sind. Du kannst deine Unternehmenswebseite dort eintragen und die Leute finden dich darüber schneller.
Diese Portale solltest du zusätzlich zu deiner Webseite nutzen, nicht als Ersatz. Eine eigene Webseite ist ein Muss wenn du Online aktiv sein möchtest. Denn sie bietet den Interessenten den direkten Kontakt zu dir, sowie zusätzliche Informationen, die seine Entscheidung nochmals stark beeinflussen werden. Lass dir also dieses Potential für mehr Kunden und mehr Umsatz nicht entgehen!
Möchtest du mehr über das Online Marketing für Handwerker, stationäre Shops oder auch Dienstleistungsunternehmen erfahren? Möchtest du wissen, wie du deine Produkte mit einer eigenen Webseite richtig vermarkten kannst? Oder benötigst du bestimmte Strategien um noch mehr Interessenten und Kunden mit deiner Webseite auf dein Business aufmerksam zu machen? Wenn eines dieser Dinge auf dich zutrifft, dann möchte ich dir gern mein neues Buch schenken!
Mein Team und ich freuen uns auf dich und deine Ideen und wünschen dir viel Erfolg!
Jakob Hager ist Online Marketing Experte, Buchautor und Digitaler Unternehmer